Tipps und Infos rund um Kaffee...

Was passiert eigentlich mit der Bohne im Röster oder was ist der Unterschied zwischen einem Einkreiser oder Zweikreiser? Oder warum schmecke ich bei mir zu Hause nicht die angegebenen Geschmacksnoten heraus? Hier wird Dir einiges ganz nüchtern erklärt....vielleicht hilft es Dir ja weiter ;-)

Blick in die Werkstatt

Worin liegt eigentlich der Unterschied zwischen einer Ein- oder Zweikreismaschine und was ist das Richtige für mich?

Diese Frage wird sich bestimmt schon so mancher, leider erst nach dem Kauf, gestellt haben?!

Die Einkreismaschine hat nur einen Wasserkreis. Man kann entweder nur Kaffee aus der Brüheinheit beziehen, oder aber nur den Wasserdampf aus der Dampfdüse. Beides gleichzeitig geht nicht. Es geht deswegen nicht, weil hier keine getrennten Wasserkreise vorhanden sind. Der Wasserkessel in der Maschine ist randvoll mit Wasser gefüllt und benötigt für den Kaffeebezug ca. 92 Grad heisses Wasser. Diese Temperatur wird durch ein Thermostat geregelt, welches die Heizung bei ca. 92 Grad Wassertemperatur ausschaltet. Um hier anschließend Wasserdampf für die Milch zu erzeugen, muss mittels eines weiteren Schalters das zweite Thermostat angesteuert werden, welches die Heizung so lange einschaltet bis das Wasser ca. 125 Grad erreicht hat. Erst ab dieser Temperatur wird Wasserdampf erzeugt. Der Umschaltprozess kann schonmal 2 Minuten andauern. Bei Dampfbezug hast Du bei Einkreisern zu Beginn viel mehr Kondenswasser als bei Zweikreiser-Maschinen, welches Du erst ablassen solltest. Wegen der Temperatur ist es hier wichtig erst den Kaffee zu brühen bevor man die Milch schäumt. In umgekehrter Reihenfolge würde erst Dampf aus dem Brüher gelangen und der Kaffee wäre viel zu heiß und würde verbrennen. In den meisten Fällen sollte bei Einkreisern die Maschine nach Dampfbezug entlüftet werden. Nur wenige Maschinen machen das automatisch.

Die Zweikreiser hat, wie der Name schon sagt, zwei getrennte Wasserkreise. Hier ist es möglich Kaffee aus dem Brühkopf und Wasserdampf gleichzeitig zu beziehen, weil hier gleichzeitig die beiden verschiedenen Temperaturen für Brühkaffee und Wasserdampf überwacht werden.  Ein Entlüften nach Wasserbezug ist nicht nötig. 

Tipp:

Wer überwiegend nur Espresso trinkt, der ist mit einer Einkreismaschine sehr gut bedient. Wenn Du aber täglich Deinen Kaffee Latte Art trinkst, dann solltest Du Dir auf jeden Fall eine Zweikreiser anschaffen. Es ist einfacher und zeitsparender.

Warum klappt meine Latte Art nicht, bzw. warum bekomme ich kein vernünftiges Muster hin?

Sollte es mit dem Herz oder Baum nicht sofort klappen, dann ist es als Anfänger ganz normal. Also nicht den Kopf in den Sand stecken, es erfordert ein wenig Übung. Es gibt ein paar Tricks, die Du beachten solltest. Der Misserfolg liegt meist an der falschen Michkonsistenz nach dem Aufschäumen. Die Milch darf beim schäumen nicht zu heiß werden, ab 70 Grad sollte Schluss mit schäumen sein und die richtige Konsistenz solltest Du bis dahin erreicht haben. Diese erreichst Du nur, wenn die Milch rollt oder brodelt. Die Konsistenz der Milch muss in etwa so sein, als wenn Du einen Latex-Farbeimer öffnest. Schön sämig und ohne große Bläschen. Es gibt Siebträgermaschinen, da kann man die Dampfdüse einfach mittig ins Kännchen halten und es passt, bei anderen Maschinen jedoch muss man sich den Roll-Punkt schon mal suchen. Spielt beim Aufschäumen einfach mal mit Eurem Milchkännchen rum indem Ihr es leicht ankippt. So stellt Ihr fest, ab welcher Position die Milch schön in Bewegung gerät. Habt Ihr die richtige Konsistenz erreicht, dann wird Dir auch bald schon das erwünschte Muster gelingen. 

 

Tipp:

Halte Dein Kännchen unten am Bauch (Boden) während des Aufschäumen mit Deiner gesamten Handfläche fest. So hast Du ein gutes und sicheres Schwenkgefühl. Der Zweite Vorteil ist, wenn es anfängt langsam unangenehm zu werden, dann hat die Milch die richtige Temperatur.

Einige Maschinen machen weicheren Wasserdampf, in diesem Fall solltest Du die Dampfdüse nicht so tief eintauchen, sondern knapp unter der Oberfläche halten. Bei Maschinen mit härterem Wasserdampf kannst Du die Düse etwas tiefer eintauchen.

Maschinen für Baristakurse

Für künftige Kurse stehen Euch Immer ausreichend Siebträgermaschinen zur Verfügung. Hier drei leistungsstarke und sehr seltene Isomac "Alba". 

Auf der Packung steht drauf mein Kaffee soll nussig, schokoladig oder fruchtig schmecken...tut es aber nicht, warum?

Wahrscheinlich kann man diese Aromen, die der Röster auf die Packung schreibt, erreichen. Denn Du kannst davon ausgehen, dass der Röster seine Bohnen ausgiebig getestet hat. Man kann aber nicht unbedingt unterscheiden, ob ein fruchtiger Kaffee Noten von Orangen oder Melone erhält. Das liegt wirklich im Sinne des Geniessers. Ebenso verhält es sich bei zartbitterschokoladig, schokoladig oder süßlich-nussig. Bei fruchtigeren Kaffees hat die Wahrnehmung auch ein wenig etwas mit dem Säuregehalt in der Bohne zu tun, diese lässt einen fruchtigen oder blumigen Geschmack zu. Die Bohnen sind hier heller geröstet, die vorhandene Säure, welche sich je nach Röstdauer verringern lässt, ist noch größtenteils vorhanden. Natürlich gibt es Rohbohnen mit mehr und weniger, oder sogar gar keinen Säuregehalt. Den fruchtigen Geschmack merkt man eher sehr gut bei schwarzen Kaffees oder bei einem Espresso.

Den schokoladigen Geschmack erhält man meist bei dunkleren Röstungen. Voraussetzung ist hier aber auch die Eigenschaft der Rohbohne. Es gibt auch z.B. erdigere oder holzig schmeckende Rohbohnen, diese werden natürlich kein schokoladiges Aroma erhalten. 

Warum es bei Dir zu Hause aber sein kann, dass Du diese Geschmacksnoten nicht triffst, hat meist den Grund, dass der Kaffee nicht optimal extrahiert ist. Das beste Orientierungsmerkmal für einen richtig extrahierten Kaffee (in einer Siebträgermaschine) ist die Konsistenz wie der Kaffeeschwall aus dem Siebträgerboden gelangt. Es ist wirklich wichtig, dass Du hier einen kaum spritzenden Kaffeestrahl erreichst. Man nennt diesen auch "Mäuseschwänzchen" (siehe Foto). Der Kaffee darf nicht plätschernd herauskommen, ebenso wenig darf er nur tropfenweise herauskommen. Im ersten Fall hättet Ihr einen faden uninteressanten (unterextrahiert), und im zweiten Fall einen zu bitteren Geschmack (überextrahiert). Der Kaffee muss optimal eingestellt sein. Es gibt drei Hauptfaktoren: Kaffeemenge, Mahlgrad und Anpressdruck. Natürlich darf der Kaffee auch nicht zu alt sein. Weiterhin sollte ein Channel (Loch) im Kaffeekuchen unbedingt vermieden werden. Das Wasser sucht sich den Weg des geringsten Widerstandes und kann den Kaffee nicht vernünftig extrahieren. 

Tipp:

Das ist ein sehr komplexes Thema. Wer Schwierigkeiten mit der Zubereitung von Kaffee hat, dem biete ich gerne einen Kurs an seiner eigenen Maschine an. Nach einer Stunde werden wir sicherlich schöne Ergebnisse erarbeitet haben ;-)

Ihr könnt den schwarzen Kaffee auch sehr mild geniessen, aber wie?

Bei Kaffeevollautomaten ist es so, dass das heiße Wasser so lange durch den Kaffeekuchen sickert, bis die Tasse voll ist. Das Resultat ist (für meinen Geschmack) ein zu bitterer Geschmack, weshalb ich einen aufgebrühten Filterkaffee jederzeit vorziehen würde. Der Grund liegt darin, dass das heiße Wasser zu lange durch den Kaffeesatz läuft. Erst kommen die besten Aromen heraus, danach die unangenehmen Bitterstoffe. Cafés mit Siebträgermaschinen stellen oft eine zweite Mühle für "schwarz" Trinker so ein, dass das Kaffeemehl darin gröber gemahlen wird. Damit wird bezweckt, dass die Tasse schneller voll läuft (das gröbere Kaffeemehl hat eine geringere Dichte und das Wasser sickert schneller durch). Man umgeht somit das oben beschriebene Problem. Aber der Kaffee wird dabei nicht so extrahiert wie es sein sollte und es gehen wichtige Aromen verloren, die im Kaffeesatz verbleiben

Tipp:

Versucht mal einen ganz normalen Single- oder Doubleshot wie gewohnt zu brühen, als würdet Ihr einen Espresso machen. Anschließend gießt Ihr heißes Wasser in den Kaffee. Oder anders rum, erst das heiße Wasser und dann einen Espresso drauf. Ihr werdet anschließend einen sehr angenehmen, milden schwarzen Kaffee genießen. Das gleiche könnt Ihr auch mal bei Eurem Vollautomaten ausprobieren.

 

 

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